Auch unsere geliebten Haustiere leiden unter Zahnerkrankungen. Dabei unterscheiden sich Hund und Katze in ihren Krankheitsbildern deutlich voneinander und vom Menschen.
Tiere zeigen Zahnschmerzen meistens nur sehr undeutlich. So bleiben dem Tierbesitzer die Beschwerden oft verborgen. Blutet das Tier nicht deutlich sichtbar aus dem Maul, riecht übel oder hat eine deutliche Schwellung im Gesicht, erkennt oft nur der zahnheilkundlich erfahrene Tierarzt die Beschwerden. Daher gehört zu jeder klinischen Untersuchung in unserer Praxis eine Kontrolle der Maulhöhle. Sollten sich hierbei Anzeichen von Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen zeigen, werden wir Ihnen raten, eine eingehende Diagnose zu erstellen. Dies geht bei fast allen Tieren nur unter Vollnarkose.
Da die meisten Zahnerkrankungen nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch mit bakteriellen Infektionen des Maules einhergehen, beeinflussen sie nicht nur das Wohlbefinden sondern in besonderem Maße auch die allgemeine körperliche Gesundheit unserer Haustiere. So findet man bei Hunden und Katzen mit infizierten Zahnerkrankungen wesentlich häufiger als bei zahngesunden Tieren schwere Erkrankungen des Herzens, der inneren Organe, der Haut und des Bewegungsapparates.
Bei der Katze ist eine der häufigsten Erkrankungen die FORL (Feline Orale Resorptionsläsionen). Bei dieser Erkrankung werden die Zähne von speziellen Zellen der Katze aufgelöst. Die ursach dafür ist bisher unbekannt. Diese Auflösung beginnt meistens am Zahnhals oder den Zahnwurzeln. Hat ein daraus resultierender Zahnschaden Kontakt zur offenen Maulhöhle, wird diese Erkrankung extrem schmerzhaft. Beginnende Zahnschäden können meist nur durch Röntgendiagnostik dargestellt werden. Betroffene Zähne müssen entfernt werden.
Beim Hund sind die häufigsten Erkrankungen im Zahnbereich Schäden am Zahnhalteapparat, das heißt Entzündungen und Rückgang des Zahnfleisches. Wird diesen meist progressiven Veränderungen frühzeitig entgegengewirkt, kann der vorzeitige Verlust vieler Zähne vermieden werden.